Hintergrund

Im Unterschied zur herkömmlichen Tabak-Zigarette findet bei der E-Zigarette kein Verbrennungsprozess statt. E-Zigaretten bringen eine Flüssigkeit, das sogenannte Liquid, zum Verdampfen. Dieser Nassdampf wird inhaliert.

Elektronische Zigaretten werden seit einigen Jahren stark vermarktet. Gemäss Spezialbericht von Suchtmonitoring Schweiz haben 2018 die Hälfte aller 15-jährigen Buben und ein Drittel aller gleichaltrigen Mädchen schon einmal E-Zigarette probiert. Im täglichen Gebrauch scheint sich die E-Zigarette jedoch nicht gegen die herkömmlichen Tabakprodukte durchzusetzen.

Die Jugendarbeitenden der MOJUGA erleben in ihrem Alltag die E-Zigarette nach einem kurzen Trend-Hoch nur noch als Randerscheinung. Dennoch bleibt die Auseinandersetzung mit E-Produkten für die Jugendarbeit wichtig – weil sie E-Zigaretten als Einstieg zum Tabakkonsum erachtet und weil bisher noch keine Studien zu den langfristigen Wirkungen dieser Produkte existieren. Bekannt ist aber bereits heute, dass Liquids Giftstoffe in unterschiedlicher Konzentration enthalten. 

E-Zigaretten unterliegen dem Tabakproduktegesetz. Das bedeutet, dass E-Zigaretten und Liquids nicht an Minderjährige verkauft oder weitergegeben werden dürfen. Das gilt auch für jene Produkte, die kein Nikotin enthalten.

(Bildquelle: Wikimedia, Mylesclark96)

 

 

 

Empfehlungen der MOJUGA 

Behandeln Sie E-Zigaretten und E-Shishas wie Tabakprodukte und weisen Sie auf mögliche gesundheitliche Folgen hin – besonders bei Jugendlichen, deren Körper noch im Wachstum ist.

Um Ihr Kind von E-Zigaretten fernzuhalten, taugen Verbote kaum. In seinem Alltag kommt es möglicherweise damit in Berührung, ohne dass Sie davon erfahren. Die beste Prävention bei allen Suchtmitteln ist eine vertrauensvolle Beziehung, die Ihren Kindern ermöglicht, Sie an ihrem Alltag teilhaben zu lassen. Auf diesem Hintergrund können Sie mit Ihren Kindern darüber sprechen, ob in deren Freundeskreis E-Zigaretten konsumiert werden, ob es selbst schon gedampft hat und wie es einem allfälligen Druck durch die Gruppe standhalten kann.
 

Auf Suchtpotenzial hinweisen

Erklären Sie Ihren Kindern, dass der Konsum von E-Zigaretten als potenzieller Einstieg zum Zigarettenrauchen gilt. Zeigen Sie auf, dass eine frühe Gewöhnung an das Ritual des Inhalierens im Jugendalter prägend ist. Da auch nikotinhaltige Liquids verkauft und genutzt werden, besteht die Gefahr einer raschen Abhängigkeit. Dieses Problem tritt bei E-Zigaretten, die Nikotinsalze enthalten, verschärft auf, da die Salze die Nikotinzufuhr massiv erhöhen. 

Wenn Ihr Kind bereits E-Zigaretten nutzt, informieren Sie sich über die verschiedenen Inhaltsstoffe und sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber: Nutzt es nikotinhaltige Liquids? Wo bezieht es sie? Die Qualität der Produkte variiert beträchtlich und wirkt sich direkt auf die Schädlichkeit des Dampfens aus, da einige Liquids mit Schadstoffen verunreinigt sind. 
Bieten Sie Unterstützung an für den Fall, dass Ihr Kind mit dem Dampfen aufhören will.

 

 

 




E-Zigaretten und Jugendarbeit

Obwohl die Jugendarbeitenden der MOJUGA nur vereinzelt mit Jugendlichen konfrontiert sind, die E-Zigaretten konsumieren, ist ihnen die Prävention auch hier ein wichtiges Anliegen. E-Zigaretten vom Typ Juul sind unter Jugendlichen am meisten verbreitet. Neue Modelle dieses Typs, der von Jugendlichen am häufigsten genutzt wird, beinhalten süchtigmachende Nikotinsalze. 

In allen Jugendhäusern der MOJUGA ist der Konsum von E-Zigaretten verboten. Bei ihrer Aufsuchenden Arbeit verfolgen die Jugendarbeitenden einen akzeptierenden Ansatz. Sie suchen das Gespräch und klären über die Risiken auf, damit Jugendliche auf der Basis einer umfassenden Information eigenverantwortlich über ihren Konsum entscheiden können. Jugendlichen, die den Konsum einstellen wollen, bieten die Jugendarbeitenden Unterstützung an.
 

Arten

Gesundheitliches