Extremismus und Medien
Islamistischer Extremismus ist kein neues Phänomen. Ins allgemeine Bewusstsein ist er in der Schweiz aber erst nach dem 11. September 2001 gerückt. Besonders viel Aufmerksamkeit wurde ihm schliesslich mit dem Erstarken des IS ab 2014 zuteil. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass der IS anders als anderer Terrororganisationen die sozialen Medien für seinen Zweck genutzt hat. Der Effekt der Omnipräsenz wurde aber auch dadurch verstärkt, dass etablierte Medien seit einigen Jahren stärker auf News fokussieren. Die News-Ticker-Kultur führt dazu, dass bestimmte Themen in den Benachrichtigungen mehrmals täglich aufploppen und dadurch ein unverhältnismässiges Gewicht bekommen.
Dass es der Organisation gelungen ist, auch in Europa zu rekrutieren, ist letztlich auch darauf zurückzuführen, dass Soziale Medien jedem Menschen ermöglichen, die eigene Meinung öffentlich und unmittelbar kundzutun, Informationen – auch falsche – zu verbreiten und sich direkt mit anderen Interessierten auszutauschen.