Legitimation
Gesetzliche Grundlagen
Mit dem 2013 in Kraft getretenen Kinder- und Jugendförderungsgesetz will der Bund die ausserschulische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen fördern. Das Bundesgesetz soll dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche in ihrem Wohlbefinden gefördert werden, sich zu Personen entwickeln, die Verantwortung für sich selber und für die Gemeinschaft übernehmen und sich sozial, kulturell und politisch integrieren können.
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Auftrag
Die Offene Kinder- und Jugendarbeit legitimiert sich immer durch einen Auftrag einer gewählten politischen Behörde. Damit nimmt die stimmberechtigte Gesamtbevölkerung über die politischen Instanzen Einfluss auf die Ausrichtung ihrer Offenen Kinder- und Jugendarbeit. Das unterscheidet sie von der kirchlichen, verbandlichen und Vereinsjugendarbeit.
Steuerung
Die Steuergruppe setzt sich aus Vertreter*innen der Gemeindebehörde, meist auch der Gemeindeverwaltung und der MOJUGA zusammen. Sie bespricht aktuelle Sachverhalte und die strategische Ausrichtung der Offenen Jugendarbeit. Teil der Treffen ist die Leistungskontrolle, die Überprüfung der Ziele und die Ausrichtung für die folgenden Monate. Damit werden Kinder- und Jugendentwicklungen und die Leistungen der MOJUGA in den Handlungsfeldern für die Behörden transparent.
Zielgruppe
Die meisten Leistungsvereinbarungen sehen als Zielgruppe die 12- bis 18-Jährigen vor. Kinder und Jugendliche sind willkommen, unabhängig von Herkunft, religiöser Einstellung, politischer Gesinnung, sozialem Status und körperlichem oder seelischem Befinden.
Film "Was ist Offene Jugendarbeit"
Ziele
Die Offene Kinder- und Jugendarbeit bietet ausserschulische und nonformale Bildung. Kinder und Jugendliche entwickeln ein hohes Selbstwertgefühl mit ausgeprägten Handlungs- und Sozialkompetenzen, sie sind gesund und fühlen sich wohl. Sie beteiligen sich aktiv und partnerschaftlich an den Prozessen des Gemeinwesens und sind altersgerecht in die Gesellschaft integriert.
Die sozialräumliche Kinder- und Jugendarbeit verbessert die Lebenssituation der Jugendlichen in der Gemeinde und fördert sie in ihrer Entwicklung. Sie schafft ein dauerhaftes, belastbares und verlässliches Kontaktangebot in der Lebenswelt junger Menschen, fördert die Teilhabe der Jugendlichen an der Gesellschaft und baut soziale Benachteiligungen ab.
Durch die integrative Arbeit der Offenen Kinder- und Jugendarbeit werden die Sozialkompetenzen und die psychische Gesundheit Jugendlicher gefördert, dies wirkt Suchtverhalten, Vandalismus, Gewalt und damit möglichen Folgekosten entgegen.
Arbeitsweise
Im Zentrum aller Leistungen steht die Beziehungsarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Durch Beziehungsarbeit kann Vertrauen entstehen und die Jugendarbeitenden erfahren von Sorgen, Nöten, Wünschen und Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen. Sie beobachten und reflektieren die gruppenspezifischen und individuellen Lebenswelten der Jugendlichen und erkennen so, wo die Notwendigkeit einer Veränderung besteht. Diese Ansatzpunkte werden in konkreten Arbeitszielen ausformuliert und umgesetzt.
Sozialräumlicher Ansatz
Jugendarbeit soll dort stattfinden, wo die Jugendlichen sind. Die Offene Kinder- und Jugendarbeit orientiert sich an den Bedürfnissen, Lebenslagen und Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen im Gemeinwesen. Ausgangspunkt der Arbeit bilden die Lebenswelten und die sozialräumlichen Bezüge.
Die Offene Kinder- und Jugendarbeit bleibt nicht an einem Ort verhaftet, sondern agiert in den Lebensräumen von Kindern und Jugendlichen. Die Lebensweltorientierung ist dabei das grundlegende Denk- und Handlungsprinzip, die sozialräumliche Orientierung konzeptionelles und methodisches Werkzeug.
Grundprinzipien
Seit ihrer Entstehung wird die Offene Kinder- und Jugendarbeit anhand grundlegender Prinzipien gestaltet, welche sich im Verlauf langfristiger gesellschaftlicher Veränderungen und Entwicklungen in im Alltag bewährt haben. Ohne diese Prinzipien verliert sie ihre fachliche Grundsubstanz.
Freiwilligkeit
Alle Angebote der Offenen Kinder- und Jugendarbeit beruhen auf der freiwilligen Teilnahme von Kindern und Jugendlichen. Sie werden in deren freien Zeit wahrgenommen. Dieses Prinzip unterstützt die Selbstbestimmung von jungen Menschen wesentlich.
Offenheit
Die Offene Kinder- und Jugendarbeit ist konfessionell und politisch neutral und hält sich offen für gesellschaftliche Veränderungen des Zusammenlebens, für die verschiedenen Lebenslagen, Lebensstile und Lebensbedingungen von jungen Menschen. Jugendarbeitende begegnen Kindern und Jugendlichen offen und nehmen deren Verhaltensweisen und Ansichten ernst.
Mitgestaltung
Partizipation zielt auf Beteiligung, Mitwirkung und Mitbestimmung. Die Bedingungen, unter denen Offene Kinder- und Jugendarbeit konkret stattfindet, müssen in jeder Einrichtung mit den Beteiligten ausgehandelt und eigens entwickelt werden. Mit dem Verzicht auf bürokratische, formale Bestimmungen, aufgrund der Freiwilligkeit und der sich wandelnden Gruppenkonstellationen muss immer wieder aufs Neue geklärt werden, was Thema ist, welche Ziele und Inhalte daraus hervorgehen und wie diese methodisch zu realisieren sind.